Dienstag, 11. Januar 2011

Michael Jackson und Barack Obama überrollen Social Media

Vor etwa 6 Wochen habe ich die Einleitung meiner Masterthesis geschrieben, die mit folgenden Sätzen beginnt:

"Der Begriff `Social Media´ erzielt bei Google ungefähr 559.000.000 Treffer; mehr als Michael Jackson und Barack Obama zusammen. Diese Zahlen geben einen Eindruck davon, wie häufig der Begriff „Social Media“ im Internet eingesetzt wird. (...)"

Gerade eben habe ich getestet, wie stark sich die Trefferanzahl der Suchbegriffe verändert hat und war doch sehr überrascht:

"Social Media" generiert mittlerweile bereits 664.000.000 Treffer. Michael Jackson hat allerdings auch ordentlich zugelegt, sodass er nun gemeinsam mit Barack Social Media überholt hat (671.000.000). Natürlich kann man an dieser Stelle einwenden, dass man die Suchbegriffe nicht miteinander vergleichen kann, da es sich bei Social Media um eine allgemeine Bezeichnung, einen Überbegriff handelt und bei Michael Jackson und Barack Obama um prominente Personen. Der Vergleich soll auch nicht ganz ernst genommen werden, sondern eher eine Spielerei zeigen, die einen Eindruck davon gibt, wie häufig (mit offensichtlich steigender Tendenz) der Begriff "Social Media" im Web eingesetzt wird. Vor allem, weil es sich um einen Begriff handelt, der nicht offiziell definiert ist. Es wäre mal interessant, in wie vielen unterschiedlichen Zusammenhängen dieser auftaucht... Aber das wäre wohl ein Thema für eine weitere Thesis.

6 Kommentare:

  1. Vielleicht ist es eben nur ein Hype - überall wird Social-Media als Allheilmittel in der Kundenkommunikation propagiert. Alles Firlefanz. Man erreicht maximal mit Social Media Kunden, die man eh schon hat, keine Neukunden. Die Qualität der Beziehung zum Kunden bleibt ungemessen.

    AntwortenLöschen
  2. Sehe ich nicht so. Wieso sollte man keine Neukunden erreichen können? Wenn dir ein Freund in facebook ein cooles neues Produkt empfiehlt und dir die fanpage des Herstellers mal anschaust, hat er dich doch schon. Keine Marketingstrategie wirkt so gut beim Kunden wie die persönliche Empfehlung eines Produkts durch einen Freund.

    AntwortenLöschen
  3. Bzgl. Hype: Das kann natürlich schon sein, aber wenn man sich grundlegender mit dem Thema auseinandersetzt wird einem sehr schnell bewusst, dass Social Media ein Grundbedürfnis des Menschen befriedigt: nämlich das nach Kommunikation. Dieses wird immer bestehen bleiben und Social Media Anwendungen ist die logische Konsequenz aus der Übertragung zwischenmenschlicher Kommunikation in die digitale Welt.

    In jedem Social Media Marketing Buch steht (und das denke ich auch), dass Social Media keine eierlegende Wollmilchsau ist und man sehr genau wissen sollte, wie man diese neuen Kommunikationswege für seine Zwecke nutzen kann.

    AntwortenLöschen
  4. Ok, aber ich gehe immer von der Wirklichkeit aus - am besten messbar ist da für mich immer Meine Wirklichkeit. Ich war die letzten Monate ein sehr aktiver Nutzer und habe im Verhältnis viele "Freunde" mit einer sehr herogenen demografischen Struktur, mir wurde aber zum Einen kaum etwas zum kaufen empfohlen und zum Zweiten habe ich auf Basis dessen auch nichts gekauft. Alle "empfohlenen" Artikel waren eher aus der Rubrik "kurios". Es ist eben die Frage der Relevanz von Inhalten - Kommunikation ja, aber nich über Preise oder Produkte im Lidl. Ich muss von einem Produkt bereits sehr überzeugt sein um irgendwas zu liken. Ich like nichts und kauf mir danach ein Produkt der Firma. Das meine ich mit dem geringen Potential Neukunden zu gewinnen. Wer mich als Unternehmen nicht kennt, wer mich nicht mag, oder jemand der meine Produkte noch nicht genutzt hat liked mich nicht und den kann ich auch nicht erreichen. Liken tut man etwas nur, wenn man wirklich komplett in dem Produkt aufgeht - das ist das normale Phänomen der Mundzumundpropaganda: Zufriedene Kunden kommunizieren deutlich seltener ihre Zufriedenheit, sondern viel eher Unzufriedene ihre Unzufriedenheit! Da nimmt sich das digitale Social Media nichts im Vergleich zum nicht virtuellen Social Media.

    AntwortenLöschen
  5. Hmm, voll komisch, ich hab hier letztens schon einen Kommentar zu geschrieben und irgendwie ist der weg. Hmmm....

    Naja, jedenfalls zur aktuellen "Diskussion": Also bei Stefan und mir klappt das. Und bei dir, Kristin, schätze ich mal auch. Ich kenne eine Menge Leute, die sich über Social Media mit Produkten auseinandersetzen und diese dann teilweise auch kaufen. Ich finde, man kann hier klar die Produktgruppen abgrenzen: Ich würde sicherlich kein Auto kaufen, nur weil ein Kumpel von mir es mir empfiehlt. Aber bei niedrigpreisigen Artikeln und Elektroniksachen funktioniert das schon.
    Qype ist ja auch ein gutes Beispiel für eine derartige Erfolgsstory. Stefan und ich gehen oft zu Restaurants oder so in fremden Städten, wenn die auf qype gut bewertet wurden. Ist vielleicht nicht die gleiche Kategorie Social Media wie facebook, aber ich finde, das beweist, dass es sehr wohl funktioniert. Punkt.

    AntwortenLöschen
  6. Puhh...das mit den verlorenen Texten habe ich auch schon erlebt. Meistens ist es ein TimeOut. Vorsichtshalber kopiere ich den geschriebenen Text seit geraumer Zeit in die Zwischenablage vorm Abschicken.
    Aber zurück zum Thema:
    Wie gesagt, ich habe das ja nur von meiner (Lebens)Wirklichkeit aus betrachtet und ich bin definitiv nicht in Allem das Maß der Dinge. Und ich bin tatsächlich auch klar von Facebook ausgegangen. Zur Einordnung von Empfehlungssystemen Qype, Amazon und Co. müsste uns sicher Kristin weiterhelfen ob die als SocialMedia kategorisierbar sind. Einig darüber sind wir uns ja auf jeden Fall, dass nicht jede Produktgruppe relevant ist. Aber warum? Auf jeden Fall ergeben sich für mich zwei Produkt-Emofehlungs-Szenarien/Teilszenarien:
    --
    1a) Ich möchte mir ein Produkt kaufen und frage meine "Freunde", ob das ein gutes Produkt ist. Entweder ich habe jemanden Fachkundiges in meiner Freundesliste, oder jemand hatte das Produkt unter Umständen selbst schonmal.
    1b) Niemand aus meiner Freundesliste kennt sich mit dem Produkt aus, aber einer kennt jemanden der da absoluter Spezialist ist und fragt den und leitet mir die Antwort weiter.
    2) Ein Freund ist total begeistert von einem Artikel und postet es, woraufhin ich mir überlege mir dieses Produkt ebenfalls zuzulegen.
    3) Ich identifiziere mich mit Merkmalen des Produktes und der Produktmarke und like es deshalb. Damit wird es automatisch zum Statussymbol und trifft eine Aussage über mich, die für meine Freundesliste ersichtlich ist. Bei Musik greift das glaube ich ziemlich stark. Wenn ich in meinem Profil "Stefan Mross" liken würde, hätten andere plötzlich ein ganz anderes Bild von mir ^^ Dabei mag ich doch Stefanie Hertel!
    4. Gibt es noch mehr?
    --
    Bei dem 2. Punkt wird meine vorangegangen Beschriebene starke Begeisterung eigentlich stare Emotion für ein Produkt (Preis, besonders hübsch, besonders praktisch) zur Motivation etwas zu liken, zu empfehlen oder eben zu "missfehlen".

    Auch das ist aus meiner Sicht der Grund warum es Einträge, aber im Verhältnis zur Anzahl der Besucher der bewerteten Location, bei Qype gibt. Um etwas bei Qype zu empfehlen gibt es einige Hürden, selbst wenn man unterwegs online ist. Man muss die App oder die Seite aufrufen, man muss sich lokalisieren bzw. die Einrichtung finden und die bewerten. Selbst beim praktischen iPhone sind das minimal 30 Sekunden "arbeit", wenn man einen qualifizierten Text hinterlässt deutlich länger. Das mache ich absolut nur dann, wenn ich sehr sehr zufrieden bin, oder sehr sehr enttäuscht. Schaut man dann mal wieviele Leute überhaupt derzeit in Deutschland mobil online sind, kommt dann meist eine weitere Hürde hinzu: Man muss bis nach Hause den Gefühlszustand für die Bewertung konservieren und sich erinnern.
    Aber vielleicht irre ich mich da - ich hab bei Qype bisher noch nie etwas beurteilt.

    AntwortenLöschen